Autor: Tischlerfrau

  • Hausbesuch

    Da der Chef und die Chefin gestern in Hannover arbeiten waren, nutzte ich die Gelegenheit zu einem Hausbesuch bei dem Gesellen. Als Betriebspsychologin muss ich natürlich auch die private Seite der Mitarbeiter kennen.
    Ich muss sagen, das selbst renovierte Häuschen kann als Ausstellungsstück herhalten, so toll wurde es fertig gemacht. Wirklich schöne und besondere Möbel – und alles selbst getischlert!

    Eine sehr nette Frau und einen sehr lieben Sohn hat der Geselle auch, ich war sehr zufrieden.
    Fast tut es mir leid, dass ich als erste Amtshandlung die Frau ordentlich verbellte, als sie so überraschend vor mir stand.
    Sonst hat es mir dort gut gefallen, der Sohn und ich haben uns zum Beispiel immer wieder Hand und Pfote gegeben und uns versichert, dass wir ganz toll zusammen spielen können.
    Außerdem durfte ich später noch in den Garten und war zum krönenden Abschluss mit der ganzen Familie ausgiebig Gassi.
    Wobei man beachte: Ich ging mit ihnen. Nicht: Die gingen mit mir! Das war mal eine nette Abwechslung.
    Ich habe das später dann beim Chef und der Chefin ausprobiert, aber die fanden das doof. Die wollen immer noch lieber selber bestimmen.

    Aber über eins wunderte ich mich doch sehr:
    Kann es ein Leben ohne Krimskrams geben, so ohne Zettelchen, Liegengebliebenes und Müsstemalweggeräumtwerden-Kram?
    Bei meinen Leuten habe ich den Eindruck, dass die ohne ein gewisses Grundchaos nicht lebensfähig sind. Dass es auch anders, so wie beim Gesellen, geht, überraschte mich dann doch sehr.

  • Im Knast…

    …konnten gestern auch durch und durch rechtschaffene Bürger landen, egal welchen Alters.
    Denn gestern war der Tag der offenen Tür der Staatsanwaltschaft Hannover. Und auch wenn dieser Berufsschlag einen eher humorlosen Ruf hat (sorry, ich kann nichts dafür!), ließen sich die Damen und Herren die eine oder andere  nette Idee einfallen.
    Einer der Renner zum Beispiel war die Fahrt mit dem Gefangenentransporter zu den Zellen der Haftstation. Die Schlange an der provisorisch eingerichteten Haltestelle machte durchaus Eindruck – und versiegte trotz fleißig fahrenender Transporter einfach nie.

    Besorgniserregende Szenen spielten sich bei der Abteilung Verkehrssicherheit der Polizeidirektion ab: Dort gab es eine Simulationsbrille, die eine gewisse Promillezahl simulierte. Unglaublich, wie die Leute dort nicht mehr imstande waren, einfache vorgegebene Schrittfolgen nachzugehen. Mein persönliches Highlight, ich hätte auf der (übrigens sehr bequemen) Wartebank stundenlang sitzen und beobachten können..

    Ein Renner  des Gatten waren die Lachswraps. Wir wissen nicht, wer die nun genau gemacht hat (denn: nix professionelles Catering – homemade war angesagt, wofür wir an dieser Stelle unseren ausdrücklichen Respekt ausdrücken!), aber sie müssen sehr gut gewesen sein, denn dieses Wrap war bis jetzt schon mehrmals Thema – der Geschmack, die Aufmachung und das sensationelle Preis-Leistungsverhältnis beschäftigten des Gatten doch sehr nachdrücklich.

    Damit stand er übrigens nicht alleine da, zumindest die Herren, die für die Einbruchprävention zuständig waren, zeigten über die positive Meinung bezüglich der Wraps Einigkeit.

    ..ach ja, nebenbei wurde auch zum Thema Haussicherheit bezüglich Einbruchsicherheit und Brandschutz beraten, deswegen waren wir da:
    Und dabei ging es rund, der Andrang war groß, und man konnte den Eindruck gewinnen, dass einige Besucher sich den Tag in ihrem Kalender tatsächlich zwecks einer eingehenden Beratung angestrichen hatten.
    Das überraschte und erfreute gleichermaßen, also noch einmal einen herzlichen Dank an alle Interessierten, die sich dort eingefunden hatten!

    Mich faszinierte dabei besonders das Interesse der männlichen Jungend, die sehr interessierte Fragen zum Thema hatte. Amüsiert habe ich mich über die immer wieder kehrende Forderung an die Haushaltsvorstände, eine vernünftige Türsicherung für ihr Jungendzimmer zuhause bei den Haushaltsvorständen einbauen zu lassen. Was deutlich machte, dass die Jugendlichen über die Werte in ihren Zimmern durchaus informiert sind, denn genau so argumentierten sie… 🙂

    Darüber hinaus dürfte der eine oder andere Erziehungsberechtigte mit einem kleinen Schrecken aus der Beratung gekommen sein: Konnten doch die Jugendlichen unter Anleitung der Präventionsbeamte im Handumdrehen ein Fenster öffnen wie Einbrecher!
    Wenn man bedenkt, dass die Fenster des eigenen Hauses eine genauso schlechte Sicherheit bieten, ist das schon alarmierend.

  • Die Hummel und der Tischlermeister. Oder: Vom Öffnen einer Metalltür

    Kennen Sie die Geschichte von der Hummel?
    Eine Hummel ist, physikalisch gesehen, gar nicht in der Lage zu fliegen. Viel zu schwer und viel zu kurze Flügel.
    Da sie aber nicht weiß, dass sie gar nicht fliegen kann, versucht sie es trotzdem – und es klappt!

    Ähnliches geschah vor Jahren dem Tischlermeister. Und das muss jetzt dringend mal erzählt werden:

    Irgendwann kam eine Anfrage, ob der Tischlermeister denn bitte mal eben eine Metalltür öffnen könne.
    Es müsste auch nicht sofort sein, zu einem vereinbarten Termin würde reichen.
    Der Tischlermeister machte also einen Termin, fuhr dort hin und freute sich, dass sich seine Kenntnisse schon bis zu diesem Landstrich herumgesprochen hatten.
    Der Termin war recht füh am Tage, ich rechnete also mit einer entsprechend pünktlichen Heimkehr. Aber Stunde um Stunde verging, ich wollte schon eine Vermisstenmeldung herausgeben, als er verschwitzt, mit Nerven und Körper am Ende, auf allen Vieren doch noch ankrabbelte.
    Des Rätsels Lösung:
    Auch ein bekannter Türöffner mit nachweislich gutem Ruf lernt noch dazu: Nämlich, dass Metalltüren ob ihrer anderen Bauweise (bitte fragen Sie nicht nach Details, ich bin vollkommen ahnungslos) bei einer bestimmten Problematik quasi nicht zu öffnen sind. Irgendwo ist ein Hohlraum und dort fällt irgendetwas unerreichbar nach dem Öffnen des Zylinders oder Knacken des Schlosses (oder umgekehrt) rein und damit verriegelt sich die Tür wieder von selbst (oder so ähnlich).

    Aber wie das so ist, wenn man nicht weiß, dass etwas nicht funktionieren kann und einen gewissen Ehrgeiz hat, geht auch das Unmögliche. Aber das dauerte, samt Telefonaten zu Deutschlands „Godfather of Türöffner“, und kostete viel Geduld, Fingerspitzengefühl und Nerven.

    Irgendwann war der Gatte mit Nerven und Körper fertig, aber immerhin die Tür geöffnet.

    Aufgrund der langen Arbeitszeit war dies für den Kunden kein billiges Vergnügen (wenn auch immer noch billiger als eine „Mal-eben-Türöffnung“ einer 08/15-Tür von einem schwarzen Schaf der Branche).
    Aber der Rechnungsadressat war trotzdem glücklich:
    „Nun muss ich keine neue Tür einbauen lassen und ich war schon ganz kurz davor. Sie waren der Einzige, der auch eine Metalltür öffnet. Die anderen wollten erst gar nicht kommen.“

  • Ganz langweiliger Bericht über sehr interessanten Besuch

    Dank diverser Fortbildungen lernt man ja durchaus den einen oder anderen Gleichgesinnten kennen, und mit den wahren Könnern ihres Fachs muss man sich dann zwischendurch auch mal außerhalb dieser Seminare austauschen. Da Fußballexperten zwar an jeder Ecke zu finden sind, Sicherheitsfans sich aber nicht jeden Tag treffen können, sind diese Treffen immer sehr wertvoll und etwas ganz Besonderes. Und endlich schwelgen da ein paar Gleichgesinnte per Geheimcode über ihren Beruf:
    „Wenn Sie den Zylinder nehmen, dann können Sie dieses machen.“
    „Ja, und wenn man diese Sicherung nimmt, dann kann man das soundso einbauen.“
    „Wir haben dasunddas neu entwickelt und bereits dortunddort eingebaut.“
    „Ich hatte mal denunden Fall, da habe ich dasunddas gemacht.“
    „Ja, und der XY hat sein Dingsda perfektioniert, das kann jetzt diesesundwelches!“
    Anglerlatein für Sicherheitsleute!

    Zwischendurch ein Anruf vom Guru aller Türöffner bei einem der Herren.“ Weißt du, wo ich gerade bin? Beim Hoppe in Rinteln!“
    „Oh, grüß ihn schön von mir!“

    In diesem Sinne grüße ich auch schön unseren Besuch! Es war toll, Sie kennen zu lernen und selbst für mich als Laien spannend und interessant!

    PS:
    Die Namen und Produkte sind zwar bekannt, aber um die Spannung, auch beim Mitbewerb, zu steigern, wird nichts Konkretes ohne Einverständnis der Beteiligten vor Veröffentlichung auf der diesjährigen Security in Essen geschrieben.

  • Frische Luft und Sauberkeitserziehung

    Als Betriebspsychologin sehe ich es auch als meine Aufgabe an, alle ordentlich an die frische Luft zu bekommen, denn: „Grün beruhigt!“
    Der Chef und die Chefin sind diesbezüglich aber etwas faul
    . Sie wollen zum Beispiel nicht öfter als 2x/Stunde mit mir rausgehen, was doch entschieden zu wenig ist, wenn man als Straßenhund an der frischen Luft aufgewachsen ist.
    Da habe ich nun Abhilfe geschaffen:
    Immer, wenn die mir erteilte Aufmerksamkeit zu wenig ist (muss ja nicht immer ein Gassigang sein, eine kleine Streichel- oder Massageineheit von einer halben Stunde reicht ja schon), suche ich mir unauffällig ein nettes Plätzchen, und mache dort hin, was so gerade aus mir rauskommt: Großes Geschäft oder kleines Pipi.
    Bis jetzt war das „Hallo“ dann immer groß: Ich wurde angesprochen, manchnmal etwas ruppig, aber das störte mich nicht weiter, und mein Geschäft wurde weggemacht. Danach gingen wir schick Gassi.
    Dummerweise funktioniert diese Taktik mittlerweile so nicht mehr:
    Es gibt keine Aufmerksamkeit mehr, wenn ich irgendwo für Stimmung sorge, sondern die machen mein Häufchen oder das Pipi kommentarlos weg. Und gehen anschließend auch nicht mehr mit mir raus, selbst wenn ich an den strategisch wichtigen Punkten im Haus sitze und erwartungsvoll gucke!
    Nicht das ich das Gassi gehen bräuchte, ich habe mich ja schon erleichtert. Aber es ist doch eine nette Abwechslung und oft das Ziel meiner Aktion.

    Allerdings gefällt mir die Ersatzhandlung meiner Menschen fast noch besser:
    Immer, wenn ich nun meine Nase Richtung Teppichboden bewege, um mal einen ordentlich Hieb Geruch zu schnuffeln, springt irgendwer nervös auf und geht mit mir raus. Dann soll ich mich draußen erleichtern und anschließend bekomme ich ein Leckerli. Aber erst, wenn ich mich tatsächlich erleichtere! Einfaches Stehen auf der Grasnarbe des Feldes samt fragendem Blick an das andere Ende der Leine reicht nicht.
    Aber manchmal mogle ich. Dann stelle ich mich auf die Grasnarbe und hocke mich hin. Was wirklich passiert (oder auch nicht), verschweigt das hohe Gras. Und sicherheitshalber bekomme ich dann doch eine Kleinigkeit.
    Die Frequenz des Rausgehens bestimme ich übrigens. Und Sie können mir glauben, dass ich manchmal seeehr viel am Fußboden schnüffel…

  • Berufswahl: Tischlerhund vs. Gärtnerhund

    Da habe ich schon mit den individuell abgeänderten Möbeln meine Qualifikation als Tischlerhund unter Beweis gestellt und sammle liebevoll kleine Holzklötzchen zur höchtpersönlichen Bearbeitung im Büro vom Boden der Werkstatt auf, und doch überlegt die Chefin, ob ich als Gärtnerhund nicht eine vielversprechendere Karriere starten könnte:
    Ich habe nämlich sorgfältig Gräser rausgerupft, was die Chefin durchaus begeisterte. Nur an der Performance soll ich noch arbeiten.  Jeden Tag einen sorgfältig gerupften Grashalm (mit Wurzel!) findet sie etwas wenig.

    Das versuchte ich dann bei meiner nächsten Aktion zu bedenken. Immerhin 3 kleine Buchbäume habe ich in Rekordtempo ausgebuddelt! Das ging auch ganz gut, immerhin hat die Chefin, ganz im Gedanken des Teamworks, vorgebuddelt und die Erde gelockert.
    Auf einmal war die Chefin dann aber mit meiner Motivation nicht mehr einverstanden und wollte, dass ich meine Arbeit einstelle.
    Ja, was denn nun?

  • Zeitungsartikel und Foto-Rätsel der anderen Art

    Kreisch! Kreeiiisch!! Kreeeeiiisch!!!

    Es war zwar Sabine Rasche von der DEWEZET, Schaumburger Zeitung, da.
    Und auch Tobias Landmann machte Fotos.

    Aber trotzdem konnte ich es nicht wirklich glauben, dass die tatsächlich eine komplette Seite mit einem Artikel in „Region mit Zukunft“ über uns bringen.

    Danke schön! *knicks mach*

    Aber mal eine Frage, die ich wirklich gerne beantwortet hätte:
    Seit Jahrzehnten (wirklich!!!) versuche ich, ein vernünftiges Bild vom Gatten zu machen. Ich ergattere aber immer nur Schnappschüsse von linken Ohrläppchen, rechten Schultern oder sonstigen Körperteilen vom Fluchtobjekt. Und diese Fotos zeigen zwar nur homöopathische Teile des Gatten, aber immerhin ist er wenigstens teilweise auf den Bildern. Sonst kommen nur Ausreden wie „nicht rasiert“, gefolgt von „keine Zeit“ und dem Allzeitjoker „jetzt gaaanz ungünstig“. 
    Wie macht „tol“ das eigentlich, dass hier ein charmant grinsender Tischlermeister geduldig lächelnd Fotos én masse mit kompletter Abbildung der Person über sich ergehen lässt?
    Ja, der Mann (ich rede von Tobias Landmann, logisch) kann fotografieren.
    Ja, der Mann macht die Bilder für die Zeitung.

    Ja, und?

    Ich bin die Ehefrau, mit mir muss man sich gut stellen!

  • Leistungsgerechte Entlohnung, Teil 2. Oder: Ich bin die Größte!



    Hah!
    Nachdem weder ich noch meine Leute wirklich begeistert von der neuen Art (Ihr erinnert euch? Wenn ich hungrig bin, soll ich mein Futter erjagen und nicht mehr aus dem Napf bekommen.) zu füttern waren, haben wir es eher unmotiviert begonnen. Nach zwei Tagen hatte ich den Bogen raus, nach vier Tagen brachte ich auch zuverlässig ohne Leine den Beutel zurück und nach einer Woche stellte sich sogar ganz langsam und vorsichtig ein Gefühl der Freude bei diesem erst als &%$§&%$§ * empfundenen „Spiel“ ein.

    In der Schule haben der Chef und ich dann gezeigt, wozu ein waschechter Bulgarischer Stragrami fähig ist, und ich zeigte allen dahergelaufenen Rassehunden, was ordentliches Apportieren ist.
    Yeah!

    Mittlerweile finde ich das Spielchen so klasse, dass ich auch mit vollem Magen den Beutel begeistert zurückbringe, einfach, weil es sooo einen Spaß macht. Sogar mein heißgeliebtes Lieblingsspielzeug, dass ich sonst immer vor allen Leute verstecke und in Sicherheit bringe, wird zurückgebracht.
    Werft weiter! Lenkt mich ab! Versteckt euch!
    Egal wie schwierig die Aufgabe ist, ich bringe alles zurück!

    (Bei der Gelegenheit muss ich mal fragen:
    Ist schon mal jemanden aufgefallen, dass „Abort!“ und „Apport!“ volkommen unterschiedliche Bedeutungen haben, aber sehr ähnlich gesprochen werden?)


    * &%$§&%$§: Platzhalter für Beleidigungen aller Art, Anm. der Gostwriterin
     

  • Termin bei der Staatsanwaltschaft

    Auh weia.
    Am 9. Juni muss der Gatte zur Staatsanwaltschaft Hannover. In Begleitung der Polizei.
    .
    .
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    Dann ist dort nämlich Tag der offenen Tür (ja, so etwas gibt es auch bei der Staatsanwaltschaft!) und der Gatte berät mit den Präventionspolizeibeamten der Sicherheitsgemeinschaft Hannover von „Zuhause sicher“ zum Thema „einbruchsicheres Haus mittels sicherer Türen und Fenster“. (Was für ein Satz!)
    .
    .
    .
    Was haben Sie denn gedacht???

    Falls Sie also gerne mal eine unverbindliche Beratung, auch gerne von extra dazu geschulten Polizeibeamten, haben wollen, aber Ihnen der Besuch bei uns in der Ausstellung oder unsere Begutachtung bei Ihnen zu Hause nicht geheuer sind, wäre dies eine gute Gelegenheit!

  • Überraschungstüte der anderen Art. Oder: Azubiausbildung

    Neulich im Betrieb: 
    Der Azubi hatte trotz Freistellung, ernster Ansage und Fristsetzung immer noch nicht die korrekten Entwurfszeichnungen für das Gesellenstück fertig. Und damit stand nach einem Jahr Schule und zwei Jahren im Betrieb die Zulassung zur Prüfung, und damit das Ziel jeder Gesellenausbildung, auf dem Spiel. 
    Das war der vorläufige Schlusspunkt nach einer wochenlangen Serie aus Erinnerungen, Nachfragen und Ermahnungen. 
    Was zuviel war, war zuviel, so bekam der Gatte Schnappatmung und ein rotes Gesicht, und ich gönnte mir gegenüber dem Unglücksraben einen Wutanfall erster Güte und das Wort zum Montag. 
    Mitten in meiner Tirade gelang es mir in einem Moment der Besinnung zu fragen, warum er denn die Zeichungen nicht gemacht hatte. 
    Ergebnis: Der Azubi hat zuhause schlicht keine Ruhe zum Zeichnen! 
    Nachdem dann meine erste Wut vorbei war, bot ich dem Azubi an, die Zeichnungen bei uns privat zu machen, denn dort hat er die nötige Ruhe (das gilt allerdings nur für Azubis, nicht für Tischlerfrauen). 
    Das Angebot wurde angenommen und tatsächlich wurde von ihm wie entfesselt an den Zeichnungen gearbeitet – bis 20.30 Uhr, und das nach einem regulären Arbeitstag! Das Zeichnen ging dem Azubi dabei so gut von der Hand, dass man den Eindruck bekommen konnte, dass er nur auf so eine Chance gewartet hatte. Schlussendlich war alles somit doch noch bis zum Abgabetermin fertig, und zwar in unerwartet guter Qualität. Und unser aller Blutdruck konnte wieder auf normale Werte zurückfallen. 
    Wir haben nach diesem Gewaltritt gemeinsam mit dem jungen Mann beschlossen, dass er auch die endgültigen Zeichnungen bei uns fertigen darf, aber dann ohne Termindruck und zeitliche Gewalttouren. 
    Was lernen wir daraus? 
    1. Wenn ein Azubi nicht nach den Vorstellungen der Ausbilder lernt oder arbeitet, ist das nicht unbedingt Faulheit oder Ignoranz. 
    2. Auch, wenn man einem Azubi noch so oft sagt, dass er sich bei Problemen an den Ausbilder wenden soll, traut er sich deswegen noch lange nicht. 
    3. Es sind vielmehr immer wieder Gespräche nötig. Ausbildungsarbeit kann ein Knochenjob sein. 
    4. Und ja, das alles weiß man als Ausbilder. 
    5. Und ja, man muss es sich trotzdem immer wieder in sein eigenes Bewusstsein rufen.
    Ich bin jedenfalls immer noch perplex über die unerwartete Entwicklung von Motivation und Arbeitsqualität, wenn man ersteinmal weiß, wo genau das Problem liegt.

    …aber sollte irgendwann herauskommen, dass der Schreibtisch des Azubis zuhause einfach nur voll lag und der junge Mann zu faul zum Aufräumen war, verbrenne ich persönlich jede einzelne Zeichnung…

  • Möbel, individuell angepasst

    Dauernd ist hier die Rede davon, dass wir auch vorhandene Möbel nach den Wünschen der Kunden umbauen.

    Das habe ich zum Anlass genommen, meinen Büroplatz meinen Anforderungen entsprechend umzugestalten.

    Ich habe dann gleich mein Spielzeug eingeräumt…

    …und fühlte mich sofort sehr wohl.

                                                                               

    Aber irgendwie habe ich mir die positive Resonanz von Chef und Chefin enthusiastischer vorgestellt.
    Immerhin haben die Kollegen anerkennend gelächelt!

  • Leistungsgerechte Entlohnung

    Beim letzten Mal in der Hundeschule meinte meine Lehrerin, ich würde es an Motivation mangeln lassen. Und Chef und Chefin nähme ich auch nicht ernst.
    Nun bekomme ich nicht mehr verlässliches Futter aus dem Napf, sondern muss einen Futterdummy apportieren  (Martin Rütter lässt grüßen).
    Auf Dauer ist das sehr langwierig, und die Chefin flucht über den Zeitaufwand.

    Sehr doof das alles.

    Auf dem Foto haben sie mich aus rein dekorativen Gründen mit dem zentralen Objekt meiner Begierde (also der Inhalt, nicht der Futterbeutel selbst) im Körbchen kuscheln gelassen.
    Also bitte nicht täuschen lassen, das ist hier ein knochenharter Job!

  • Produktneuheit!!!

    So tönte es stolz-begeistert aus dem Katalog eines eigentlich seriösen Zulieferers.

    Spezialsicherheitssuperduperschrauben! (oder so ähnlich, den Begriff habe ich zum Schutz des guten Rufes des Herstellers abgeändert)

    Türrosette macht das Schloss sicherer!

    Wiehert der Gatte amüsiert auf: „Die Schrauben kann ich dir im Lager zeigen, die gibt es schon seit mehreren Jahren. Und die „sichere Rosette“ ist zumindest so nicht sicher, das Schloss knacke ich dir im Handumdrehen!“

    Schön, dass man den Mann mit solch kleinen Sachen zum Lachen bringen kann.

    Nicht schön, wenn sich der eine oder andere Kollege auf die Aussagen des Katalogs verlässt und dem Kunden nur scheinbare Sicherheit verkauft.

  • Stundenzettel

    Heute:
    Habe gut aufgepasst und verdächtige Elemente im Betrieb verbellt: Ein Staubsauger und ein Schrubber haben hier nichts zu suchen! Irgendwann fiel auch dem Chef auf, dass es nur einen geben kann: mich oder den Staubsauger! Daraufhin entschied er, mich für das wichtige Abschnüffeln der Umgebung abzustellen und draußen nach verdächtigen Gerüchen suchen zu lassen.
    Danach hatte dann auch der Staubsauger ein Einsehen und war verschwunden, leider zusammen mit meinen im Betrieb liegen gelassenen Fellbüscheln.

    Anschließend lag ich eeewig laaange im Büro dekorativ und brav im Körbchen, bis sich irgendwann die Chance ergab, mal in der Werkstatt nach dem Rechten zu sehen. Und was soll ich sagen, bei genauerem Hinsehen entdeckte ich jede Menge Staub! Das corpus delicti brachte ich auch gleich der Chefin massenweise in meinem Fell mit. Aber statt sich über mein Engagement  zu freuen, stöhnte sie nur über meine neue Fellfarbe.
    Ich weiß echt nicht, was es an weißem Fell auszusetzen gibt?

    Jedenfalls war es in der Werkstatt um einiges interessanter als im Büro, und ich wollte nicht wirklich wieder zurück. Nur gegen eine angemessene Entschädigung (praktischerweise steht die Dose mit den Leckerlis gleich neben der Werkstatt) und nach wildem, verheißungsvollem Klappern mit der Hundeleine seitens der Chefin ließ ich mich dazu herab, wieder ins Büro zurückzustolzieren. 

    Bis demnächst in diesem Theater
    grüße
    ich

  • Ich muss es einfach zeigen!

    Logo_neu


    Völlig sinnlos an dieser Stelle, aber es muss einfach raus: Unser Super-Schrifti hat ein wunderschönes Logo für eine Homepagealternative entworfen und ich war tatsächlich etwas traurig, dass es bis auf weiteres keine Verwendungsmöglichkeit gab.

    Nun konnte ich es bei Facebook einbauen und bin sehr angetan.  Eigentlich soll man ja seine eigenen Sachen nicht loben, aber wenn ich das Logo doch so schön finde?!

    An dieser Stelle sei übrigens gesagt, dass unser Schrifti der Welt bester Werbetechniker ist. Soll heißen, er entwirft Werbung und beschriftet ganz handwerklich Autos, Fassaden, Schaufenster. Außerdem entwirft er Internetseiten, so auch unsere.
    Gerne immer mit einem Augenzwinkern und, wenn er darf, mit viel ironischem Humor.

    Sollten Sie also jemanden brauchen, der sich auf sein fach versteht, melden Sie sich einfach bei uns. Wir geben Ihr Anliegen gerne weiter.