Tierisches

Zweitjob bei der Chefin

Lächelnder Tischlerhund Ember

Wenn ich nicht gerade morgens den Chef zur Arbeit verabschiede (die exakte Schilderung dieses wichtigen Punktes der Tagesordnung findet man hier), habe ich die verantwortungsvolle Aufgabe, unser Privathaus vor allen Gefahren zu schützen. Eigentlich ist dort nicht viel los, daher ist es umso wichtiger, dass ich die bellenden Nachbarshunde 300 m weiter und, einmal in der Woche, die Müllabfuhr in ihre Grenzen weise!

Nebenbei bin ich jetzt aber auch noch in die Therapiehundtätigkeit reingerutscht.
Und das kam so:

Wie vielleicht einige wissen, hatte sich die Chefin zu ihrem 45. Geburtstag mit einer kleinen Praxis beschenkt. In der macht sie „ooohhhmmmm“, gähnt (sie nennt dieses merkwürdig-putzige Verhalten „Energiegähnen“) und unterhält sich mit Leuten, die auf einer Liege liegen.

Neulich war ein kleiner Junge da, der sehr sicherheitsbewusst und vorsichtig war. Unter anderem hatte er auch Angst vor Hunden.
Bzw. vor Hunden, die vielleicht überraschend hochspringen könnten.

Jedenfalls lag dieser Junge auf der Liege, und die Chefin atmete und gähnte sich mal wieder die Seele aus dem Leib. Als die Behandlung beendet war, ging sie voraus, um mich sicherheitshalber vor dem Jungen zurückzuhalten.
Als ob ich gehende Klienten anspringen würde?! Dabei weiß doch jeder: Gehende soll man nicht aufhalten!
Jedenfalls machte es auf einmal „Klick“ bei dem Kleinen, und er beschloss zur nicht geringen Überraschung seiner Mutter und der Chefin, es doch mal spontan mit einem näheren Kontakt zu mir zu versuchen:
Also rief mich die Chefin herbei und ich kam auch gaaanz vorsichtig an, um dann sicherheitshalber einen Meter vor dem Jungen anzuhalten. Nicht, dass der mich noch vor lauter Angst beißt!

Neuer Arbeitsplatz

Aber statt dessen machte der Kurze todesmutig einen Schritt auf mich zu und begann mich zu streicheln. Erst mit laaang ausgestrecktem Arm gaaanz vorsichtig, dann kam er doch noch etwas näher und knuddelte mich mit mehr Mumm.
Und ich kann euch sagen, das Kerlchen hatte durchaus Talent im Umgang mit mir, das fand ich gar nicht mal so unangenehm! Der kann gerne wiederkommen und sich weiterbehandeln lassen! Ich lasse mich auch wieder streicheln, versprochen! Natürlich nur zu therapeutischen Zwecken…

Mehr zu mir erst in zwei Wochen. Muss ja auch noch arbeiten und kann nicht nur schreiben.

PS:
Letzte Woche war er wieder da. Ich habe ihn dann mal weitertherapiert und wir lagen zum Schluss beide auf dem Fußboden, und ich therapierte ihn dazu, meinen Bauch zu kraulen. Ich denke, ich werde diesen Zweitjob weiter ausüben, wenn die Chefin mich nach meinen beruflichen Plänen fragt…

PPS:
Der Kurze sagte mir übrigens auch schon zu, weiterhin bei meiner Ausbildung zum Therapiehund behilflich zu sein.
Ich würde sagen: Läuft.

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