Autor: Tischlerfrau

  • Quasi als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk…

    …wurde nun meine mühsam entworfenes Bank gefertigt und in das Schaufenster der Eisdiele gestellt.
    So sieht nun also die Bank aus:

     …und so nun das komplette Schaufenster:

  • Schlechter Scherz, "Schrifti"?! Das kann einfach nicht sein!

    Am 1.12. habe ich in unserem Blog noch über unseren „Schrifti“ geschwärmt, der so klasse Werbung gestaltet und handwerklich extrem sorgfältig unsere Autos beschriftet.

    Und eben bekommen wir eine Traueranzeige, dass „unser“ Schrifti“ bereits vor einer Woche gestorben ist.
    Gestorben.
    Gestorben?
    Gestorben.

    Ich kann mir diesen Mann einfach nur Blödsinn machend und Wortwitze reißend vorstellen. Alles andere ist nicht akzeptabel.

    „Schrifti“ haben wir unser Männeken zu verdanken.
    Slogans mit hintersinnigem Wortwitz und voller jugendfreier Doppeldeutigkeit.
    Dank „Schriftis“ Autobeschriftung haben schon andere Autofahrer vor lauter Staunen und Anschauen ihre eigenen Autos abgewürgt.

    Regelmäßig schaue ich in seinen Blog und freue mich über sein Spiel mit der deutschen Sprache, seinen Privatkrieg mit der Handwerkskammer und seinen Feldzug gegen die immer weiter um sich greifende katastrophale Rechtschreibung.
    „Schrifti“ ist mal zickiger, eigensinniger Künstler, wenn er einen Entwurf so klasse findet, dass er ihn unbedingt „durchbringen“ will. In seltenen Momenten, wenn es um seine handwerkliche Arbeit geht, ist er sachlicher Profi.
    Aber immer warmherzig und hilfsbereit.

    Warum ich in der Gegenwart schreibe?
    Weil ich über ihn einfach nur im Präsens schreiben kann. Er ist einfach kein Typ für die Vergangenheit.

    Wolfgang, falls du diesen Beitrag lesen solltest:
    Du machst nur einen deiner doofen Witze, oder?
    Das meinst du einfach nicht ernst?
    Jetzt bist du einfach zu weit gegangen!

  • Mal was anderes…

    …erwartete den Gatten am 2. Advent.
    Das alles beim ersten richtigen Schnee im Weserbergland, mit einer ordentlichen Dosis Glatteis.

    Quasi als Vorweihnachtsgeschenk und zum Ausgleich für die unangenehmen Straßenverhältnisse kam eine neue Variante zu seinen vielfältigen Türöffnungs- und Haussicherungstätigkeiten hinzu.
    Diesmal ging es nicht darum, dass die Leute zwar am Abend zuvor noch in ihr Haus hineinkamen, sondern am nächsten Tag nicht mehr heraus. Irgendetwas war mit der Haustür und dem Schloss, also direkt nach dem Sonntagsfrühstück ab zum Kunden und eine kleine Bastelstunde eingelegt.

    Fazit 1:
    Auch Qualitätszylinder und -schlösser, fachkundig vom Kollegen verbaut, können schnell ihren Geist aufgeben.

    Fazit 2:
    Ganzjahresreifen sind gut und schön, sollten aber in naher Zukunft gegen echte Winterreifen getauscht werden.
     

  • Prioritätensetzung bei der Terminvergabe

    Zur Zeit macht weder der Tischlermeister die Terminvergabe, noch die Tischlerfrau.
    Auch der Geselle und der Auszubildende haben ebenso wenig zu sagen wie der Tischlerhund.

    Ein kleines Etwas, noch gar nicht geboren, hält uns alle in Atem.
    Unser Geselle wird Vater und bei seiner Frau kann es praktisch jede Minute losgehen. Gestern, am Sonntag schielten wir immer schon gespannt auf die SMS-Liste des Firmenhandys und heute morgen waren wir gespannt, ob der Geselle pünktlich zur Arbeit erscheint oder „anderweitig verhindert ist“.
    Aber Pustekuchen, es bleibt aufregend.

    Es bleibt uns also nichts weiter übrig, als damit zu leben, dass die komplette Tischlerei noch länger auf die Folter gespannt wird.
    Und unseren Gesellen jedes Mal, wenn er in´s Büro kommt, erwartungsvoll anzuschauen, ob er sich nun endlich „zur Geburt“ von der Arbeit abmeldet.

  • Ode an "Schrifti". Oder: Zauberkünstler

    Einer der Vorteile (oder Nachteile, je nach Sichtweise) am Werbeanzeigen schalten ist der schlichte Umstand, das man erstmal eine Anzeige haben muss.

    Und wenn wir schon dafür schon sooo viel Geld ausgeben müssen, wollen wir auch unsere Spaß haben.
    Erwähnt man „Spaß“ und „Anzeigen“ in einem Satz, darf als drittes Wort „Schrifti“ nicht fehlen.
    „Schrifti kann man nicht essen und ist auch kein Computerspiel, „Schrifti“ ist unser …“Schrifti“. 
    „Schrifti“ gibt man ein paar schlechte Fotos von Playmobilfiguren und eine katastrophale Vorgabe („viel Bild, wenig Text, anders – aber nicht zu anders, „irgendwie“ mit xy in der Anzeige, aber bitte nicht so oder so…ja, wir wissen auch nicht…“ – Die Liste ist beliebig mit anderen unmöglichen Wünschen ergänzbar.) – und der Mann beginnnt zu zaubern.
    Je mehr Freiheit man ihm lässt und je mehr er seinen Witz einbringen darf, desto besser ist das Ergebnis.

    Herausgekommen ist beim letzten Mal also Folgendes:

    Warum ich so dämlich bin, unsere werbetechnische Geheimwaffe zu nennen und damit evtl. Mitbewerber auf den Plan zu rufen?

    Weil wir immer noch am Grinsen sind, wenn wir diese Anzeige betrachten und der Mann schon dafür eine öffentliche Nennung verdient hat!
    Weil der Mann immer wieder unsere unausgegorenen Ideen in tolle Grafiken umsetzt!
    Weil seine Autobeschriftungen einfach handwerklich große Klasse sind!

    Kleiner Tipp:
    Sehr amüsant ist sein Blog (unter schrifti-online.de – und dann durchwühlen und suchen), in dem er trotz des Spitznamens „Schrifti“ nicht nur schreibt, sondern auch viele hübsche und viele doofe Bilderchen zeigt.

    Kleine Warnung:
    „Schrifti“ ist nicht nur ein Meister des Bildes und des Handwerks der Beschriftung, sondern geht auch virtuos mit der deutschen Sprache um. Bei „Schrifti“ muss man immer auf der Hut vor Wortwitz und feiner Ironie sein.
    Was aber auch den Spaß aus macht, womit wir wieder bei unserem Ausgangspunkt wären…

  • Wenn der Postmann zweimal klingelt, Teil 1

    Letzte Woche war unsere Begeisterung groß, denn der Paketbote brachte zweimal ganz besondere Post.
    Von dem Inhalt der ersten Ladung hier zwei Fotos:
    Einmal die Zeitung von vorne…und einmal Seite 48/48 (besser lesbar unter auf unserer Homepage in der Rubrik „Presse“, Exakt-Magazin, Ausgabe 11/2012).
    Täterätääää!!!

    Zur Erklärung für den Laien, warum nun der schlichte Abdruck von Bildern aus unserer Tischlerei solch große Begeisterung hervorruft:
    Die „exakt“ ist eine der führenden Fachzeitschriften für Tischler in Deutschland. Jeder, der hier Redakteur ist, hat eine fundierte Ausbildung zum Tischler mit Aufbaustudium oder Technikerausbildung. Diese Leute lassen sich im Gespräch nicht mit schönen Worten überzeugen, sondern nur mit Fachwissen.
    Vor diesen „Fachleuten für Holz“ zu bestehen und auf einer Doppelseite des Magazins vorgestellt zu werden, ist also quasi die amtliche Bestätigung unseres guten Rufes und des fachlichen Wissens des Tischlermeisters.
    Wir sind nun sozusagen nicht nur „zertifizierter Fachbetrieb für Gebäudesicherheit“, sondern auch „amtlich anerkannter Streber“.

  • Haus gesichert – Nachbarn geärgert!

    Neulich beim Kunden:
    Das Haus wird fortschreitend gesichert –  und der Auftraggeber freut sich und frotzelt frohlockend mit seiner Frau:
    „Schatz, ein Vorteil, dass nun unser Haus gesichert wird, ist der, dass die Einbrecher dann zum nächsten Haus, den Nachbarn, weiterwandern!“

    Nun war das hier nur ein Scherz, das Verhältnis zum Nachbarn ist gut.
    Aber auf die Möglichkeit, seinen Nachbarn mit der eigenen Haussicherung zu ärgern, sind wir noch nicht gekommen.

    Danke für das neue Verkaufsargument!

  • Anruf am Vormittag

    Es ist 9.43 Uhr. Das Telefon klingelt, eine Nummer aus Berlin.
    „Ja guten Tag, Firma XY, Klaus Schmidt, ich würde gerne Herrn Hoppe sprechen!“
    Aus dem genannten Firmennamen hörte ich schon heraus, dass es um Werbung ging. Auf meinen Vorschlag, dass direkt mit mir zu besprechen, ging der gute Mann gleich ein, was ich ihm schon mal hoch anrechnete (wer den Blog regelmäßig liest, weiß warum…). Dann fragte der Verkäufer mit tiefer, sonorer Stimme, ob ich grundsätzlich an der Werbemaßnahme Z interessiert sei.
    Grundsätzlich ja, zumal er mit dieser Vorabfrage gleich den nächsten Pluspunkt einsammelte.
    Außerdem war die Stimme wirklich sehr schön…

    Also ließ ich ihn sein Produkt erstmal in aller Ruhe vorstellen, lauschte der Stimme (hach ja…) und nahm nebenbei wahr, was er mir so erzählte. Außerdem wartete ich gespannt auf den Höhepunkt des Gesprächs, die Nennung des Preises, der ja immer ein echtes Schnäppchen ist.

    „…, das kostet dann nur 81.43 EUR im Monat!“
    Nun kam mein Part: Ich überlegte einmal kurz, stellte fest, dass sich das alles so überhaupt nicht für uns rechnete und gab dem Anrufer einen höflichen Korb, mit der Bemerkung nebenbei, dass er wirklich eine schöne Stimme habe. Man soll ja immer etwas Nettes sagen.
    Kurzes irritiertes Schweigen, danach die Nachfrage: „Ja, und warum nicht, wenn ich fragen darf?“
    Ich erläuterte ihm unsere Gründe, dass hatte er sich nach dem langen Vortrag und der Verschönerung meines Vormittags für meinen Hörsinn wirklich verdient.
    Aber da war „the voice“ wirklich pikiert: „Also wussten Sie schon von Anfang an, dass mein Angebot für Sie nicht infrage kommt! Und dann lassen Sie mich so lange reden?!“

    Auf alle Fälle sind wir so verblieben, dass er sich in einem halben Jahr nochmal meldet, falls wir doch noch einsehen, dass sein Angebot so unschlagbar gut ist, wie er mir heute klar machen wollte.

    Wir vertrugen uns also doch noch (diese Stimme…), aber ich bin nun verwirrt:
    Wenn ich diese Seelenverkäufer sofort unterbreche, sind sie nicht zufrieden.
    Und wenn ich sie ausreden lasse, auch nicht.

    Vielleicht löse ich irgendwann auch dieses Rätsel der Menschheit. Bis dahin freue mich mich auf den 8.5.2013 und trage den Termin fest in meinen Kalender ein!

  • Danke für die Rechnung!

    Ablage ist keine Tätigkeit, die einen vor Begeisterung vom Hocker haut.
    Neulich hatte ich aber bei der Rechnungsablage durchaus meinen Spaß und kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus:

    Vor einigen Tagen bestellte ich online einige Kaffee- und Kakaodosen für unsere Betriebsküche bei unser aller Lieblingsversender, der in diesem Fall aber nur die Plattform stellte. Der Kaufbeleg kam also direkt von einem dem Anbieter.
    Und auf besagter Rechnung prangte werbewirksam und in voller Schönheit eine Aufzählung des Produktportfolios: „Kondome, Vibratoren, Kitsch und Schönes“

    Und gekauft hatten wir zu allem Überfluss „Retrodosen“, was sich in Verbindung mit dem Slogan nun so gar nicht mehr nach Betriebsbedarf las…

    Das war der Moment, in dem ich mir fast die nächste Betriebsprüfung herbeisehnte, nur um zu sehen, wie der Prüfer auf diese Rechnung reagiert!

  • Jägermeister

    Besser gesagt: Der gejagte Meister.

    Da fährt der Gatte durch die Rintelner Innenstadt, um die ersten unserer Plakate in das Schaufenster der Eisdiele der Corazzas (Eiscafe Venezia, Weserstraße) aufzuhängen und wird auf dem Weg verfolgt. Von einem Fahrrad, besser gesagt, dem Fahrradfahrer.

    Der Tischlermeister hält an und ist verwirrt. Hat er einen Platten? Geht das Licht nicht?? Letztendlich wurde der Radfahrer gar angefahren???
    Da steigt der gute Mann ab und entpuppt sich als ein ungern telefonierender Bestandskunde: „Herr Hoppe, ich hätte da ein Problem*, hätten Sie mal einen Termin für mich?“

  • Neue Marotten der Fortbildungsanbieter – ich hasse sie!

    Kennt jemand die sogenannten „cold calls“? Das ist ein anderes Wort für Kaltaquise, die mittlerweile verboten ist.
    Das sind diese nerigen, ungebetenen Anrufe von Versicherungen, Unternehmensberatern und  Diamantenverkäufern, die einem zu den unpassendsten Zeiten per Telefon ihre Produkte und Dienstleistungen verlaufen wollen.

    Eine neue Variante macht sich mittlerweile bei eigentlich seriösen Institutionen, die sich dem Gemeinnutzen verschrieben haben oder anderweitig öffentlich-rechtlich sind, breit.

    Diese schicken dem armen, hilflosen Handwerker Angebote und Anfragen.
    Hier ein ganz tolles Fortbildungsangebot, dort die Bitte um Mithilfe bei Berufsfindungstagen.
    Das alleine wäre ja durchaus okay, denn die angebotenen Fortbildungen sind oft sehr interessant und das Engagement für Berufsanfänger absolut lobenswert!

    Dummerweise hat die Sache einen Haken:
    Legt man bei Desinteresse (ja, das kommt auch bei uns mal vor!) diese Anfragen zu den Akten, kommt mittlerweile immer öfter postwendend eine streng (!) geschriebene Aufforderung, nun endlich zu reagieren. Und sei es nur, um den Veranstaltern seine Abwesenheit mitzuteilen.
    Der Knüller kommt noch: Es wurde auch schon um Mitteilung gebeten, warum man nicht teilnehmen möchte!
    Für eine Seminarreihe wurde (immerhin sehr höflich) sage und schreibe 4 mal angefragt, auch per Telefon! 

    Ist das jetzt neue Mode?
    Wo sind wir denn hier?

    Ich stelle mir gerade vor, dass wir in Zukunft an potentielle Kunden persönlich adressierte Werbeschreiben versenden. Und einige Wochen später so lange nachhaken, bis die potentiellen Kunden uns erklärt haben, dass sie unsere Dienstleistung nicht in Anspruch nehmen wollen, und zwar mit Begründung, warum nicht…

  • Nicht für die Prüfung, sondern für´s Leben lernen wir…

    Es ist ja nicht so, dass man bei uns nicht viel lernen kann. Heute war aber mal wieder etwas besonderes dran, was so überhaupt nicht in der Ausbildungsordnung steht: 
    Assistenz beim Bilderchen machen. Azubi sei dank kam dann unter anderem folgendes heraus: der Tischlerhund in betriebseinheitlicher Kleidung.

    Der Hund schaut übrigens nicht gelangweilt, sondern satt. Unmengen an Bergkäse waren nötig, damit Madame nicht samt Jacke das Weite suchte. 

  • Blogbeiträge und ihre Nachwirkungen

    Vor einigen Monaten habe ich per alter ego des Tischlerhundes einen Beitrag über dessen Tagwerk, als da wären „Chef von der Arbeit abhalten und alles zusammenbellen“ geschrieben. Mit der ironischen Überschrift „Stundenzettel“.
    Dank Statistikauswertung stellte ich dann fest, dass bei Google sehr viel nach „Stundenzetteln“ und „Tischler“ gesucht wird, denn immer wieder verirrt sich der eine oder andere Suchende zu diesem Beitrag dank dieser Suchbegriffe.

    Nun hat ein Anbieter von Stundenzettelformularen dies erkannt und einen Kommentar zu diesem Beitrag gepostet, samt Verlinkung zu der Seite seiner Stundenzettelsammlung.

    Ich musste leicht grinsen und habe den Beitrag genehmigt…so haben in Zukunft die ernsthaften Tischlerstundenzettelsuchenden (was für ein Wort!) eine halbwegs sinnvolle Weiterverlinkung.

    Jetzt steht aber die Überlegung an, sich den Spaß zu machen und von Zeit zu Zeit Suchbegriffe in die Überschrift zu packen, die anderweitig Suchende verwirren. Wie wäre es mit

    • der Beschreibung des Widerstands eines Nagels („Stehvermögen„) bei der Bearbeitung mittels Hammer?
    • einem Bericht über unsere homöopathische Werkstattapotheke (z.B. bei Schmerzen, die einen stöhnen lassen) und die darin vorherrschende Potenz der Globuli?
    • einer veritablen Jammerei über die Reparatur einer Holzbearbeitungsmaschine samt Verschreiber („Sexkantschlüssel“), dem damit verbundenen Arbeitsengpass und einer Anhäufung von Rohstoffen vor dem Lager („Holz vor der Hütt´n„)?  

  • Nepper, Schlepper, Bauernfänger: Unseriöse "Schlüsseldienste"

    Es ist ein alter Hut, aber trotzdem begegnen uns immer wieder Menschen, die auf unseriöse „Kollegen“ reinfallen. Wie von vielen seriösen Türöffnern bereits im Internet geschrieben, also auch von uns an dieser Stelle ein weiteres Mal die drei wichtigsten Hinweise, worauf zu achten ist, wenn denn im Fall der Fälle ein „Schlüsseldienst“ (wir hassen dieses Wort, da es schon fast ein Synonym für „Abzocker“ ist) benötigt wird:

    Beginnen wir mit dem Finden eines Schlüsseldienstes im Telefonbuch:
    Wer sich unter AAAAASchlüsseldienst eintragen lässt, nur um weit vorne im Telefonbuch zu stehen, weckt bei uns sämtliche Alarmglocken. Natürlich kann (jaja…) das nur eine naive Masche sein, die seriöse Unternehmen nutzen, um an Kunden zu kommen. Wir persönlich würden uns jedoch den Anruf bei solchen Adressen sparen.

    Richtig fies ist der Trick, eine Telefonnummer mit örtlicher Vorwahl zu schalten, so dass dem Kunden vorgegaukelt wird, ein Unternehmen vor Ort zu beauftragen.
    Allerdings sind diese Rufnummern im Zeitalter der digitalen „Alles-ist-möglich-Welt“ oft nur eine Vorschaltung zu einem weit entfernten Abzocker. Wenn ein „Schlüsseldienst“ beispielsweise aus dem Ruhrgebiet zu einer Türöffnung nach Minden fährt, muss dieser für seine Anfahrt schon alleine einen dreistelligen Betrag nehmen, um das reine Benzingeld bezahlt zu bekommen. Das wäre ja auch korrekt…wenn man denn wüsste, dass man weit entfernte Betriebe beauftragt…

    Einschreiten sollte man, wenn der „Schlüsseldienst“ bei einer einfachen, zugeschlagenen Tür als erstes Fräser oder Bohrmaschine hervorkramt.
    Dann wird nach der Öffnung gerne ein völlig überteuerter Zylinder oder/und ein Schloss verkauft. Aber: In über 90% aller Fälle sind einfache, zugefallene Türen zu öffnen, ohne Schloss, Zylinder oder gar Tür zu zerstören! Das wissen alle seriösen Türöffner und versuchen dementsprechend erst mit anderen Methoden zerstörungsfrei zu öffnen.

    Fazit:
    Sollten Sie einen „Schlüsseldienst“ benötigen, fragen Sie als erstes, wo das Unternehmen seinen Sitz hat, und von wo der Monteur kommt. Stundenpreise und Anfahrtspauschalen müssen ebenfalls genannt werden können. Windet sich der Dienst um eine Antwort, sollten Sie lieber den nächsten Türöffner anrufen…

  • Merkwürdige Chefin

    Nach meiner Einarbeitung, den Sommerferien der Kinder und dem Suchen und Finden eines neues Auszubildenden könnte nun so langsam Ruhe in der Tischlerei einkehren.

    Aber die Chefin ist eine echte Spielverderberin:
    Statt mal die Routine zu genießen, rennt sie wie doof mit einem Zollstock durch die Räume. Zwischendurch sitzt sie am Rechner, stiert konzentriert auf den Bildschirm und schiebt wild etwas namens „Maus“ über den Tisch, um dann und wann wild um sich zu klicken. Zur Abwechslung zeichnet sie hin und wieder unkoordiniert auf einem Block rum.
    Heute morgen bekam sie dann so einen wilden Blick und schmiss jede Menge Unterlagen weg.

    Der Höhepunkt war dann vormittags im Besprechungszimmer:
    Sie saß erst ruckelnd und rutschend auf einem Hocker, guckte immer wieder konzentriert in´s Nichts und fuhrwerkte zwischendurch mit dem Zollstock rum. Aber es ging ihr wohl nicht so gut, also schob sie drei Hocker und Stühle zusammen und setzte sich mal mit langen Beinen, mal im Schneidersitz auf diese Konstruktion, um sich anschließend sogar hinzulegen. Ich habe ihr während dieser Aktion besorgt im Nacken geschnuffelt, woraufhin sie wild zu zucken und sich zu krümmen begann. Die vitalen Funktionen funktionierten also noch.
    Ich glaube, es geht ihr nicht gut. Ich werde ihr mal mein Körbchen zum Ausruhen anbieten…