Tierisches

Erziehungssache

Seit 10 Wochen bin ich nun in der Hundeschule und dort lernen wir so doofe Sachen wie „ruhig liegen bleiben“, im Hundebesitzerdeutsch auch „Ablegen“ genannt. Das finde ich völlig überflüssig, wozu habe ich vier Pfoten? Ich muss allerdings zugeben, dass die Übung durchaus ihre Vorteile hat:  Die Leckerlies kommen angesaust, ohne dass ich etwas anderes tun muss, außer blöd und unmotiviert rumzuliegen.

Unter uns gesagt, habe ich eher den Eindruck, dass Chef und Chefin dort lernen, mich ordentlich zu behandeln und „hündisch“ zu denken. Quasi ein Kurs zur Mitarbeiterführung für vierpfotige Angestellte. Das dürfen sie aber nicht wissen, eigentlich denken sie, dass ich die Kommandos lerne.

Ich dagegen lerne tatsächlich wichtige Sachen, nämlich die neuen Kenntnisse meiner Menschen für meine Zwecke auszunutzen:
Nehmen wir das leidige Thema „Leinenführigkeit“.
Wenn ich leicht hinter ihnen, quasi unsichtbar, ohne zu ziehen, an der Leine nebenher spaziere, haben meine Menschen gelernt, mich mit jeder Menge Futter umgehend zu belohnen.
Das funktioniert nun praktischerweise auch ohne Hundetrainerin.
Während des Gassi gehens trotte ich nun also ebenso brav wie manchmal in der Hundeschule bei Fuß, und zur Erinnerung stubse ich dann und wann die Hand des edlen Spenders an.
Und prompt kommt das Leckerchen aus der Tasche!

Dabei kommt das Häufchen machen allerdings ein wenig kurz. Es ist einfach im Vergleich viel zu aufwendig, wenn doch einfaches Nebenhergehen zum satt werden reicht. Aber mein Geschäft mache ich dann mal kurz zwischendurch, zur Not auch ohne Leckerchen oder beim nächsten Gassi-Gang.
Der folgt nämlich dank meiner konsequenten Erziehung immer recht schnell, wenn ich vorher nichts gemacht habe.

Autor

Ich bin die "Tischlerfrau": Ehefrau vom Tischlermeister, Mutter von zwei Jungs, Frauchen und Möchtegernchefin vom Tischlerhund Ember.

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