Ich bin ja nun seit über einem Monat hier in der Tischlerbude und so langsam beginne ich, die Vorteile von Holz schätzen zu lernen.
Holz kann man benagen, egal, ob Ast oder Zweig frisch vom Baum oder ein Stück Leimholz aus der Werkstatt, dass mir der Geselle manchmal zusteckt, wenn ich genug bettel.
Holz kann auch sehr gut als Müsli geschleckt werden. Wenn der Azubi seine Zinken übt, fällt jede Menge davon ab. Lecker!
Gewöhnen musste ich mich an die Holzwand, die man hochgeht. Es sind kleine Einkerbungen dran, und die Wand ist auch nicht ganz senkrecht, so dass man mit etwas Übung darauf vorwärts gehen kann. Die nennen das „Duppe“, nein: „Treppe“!
Es hat schon anfangs einige Wochen Üben, viel Mut von mir und Leckerlies von der Chefin benötigt, bis ich Treppen so locker-flockig hochrenne und runterrolle, wie ich es jetzt mache. Aber Treppen haben eindeutig Vorteile, sie erleichtern den Weg zur Futtertonne ungemein (Ja! Ich bekomme jetzt zur Abwechslung wieder eine halbe Portion direkt aus der Futtertonne und dem Napf! Ohne Rumgerenne und „Briiings heeer!“ mit dem Futterbeutel).
Toll sind auch diese abgebrochenen und zusammengeflickten Holzstücke, die regelmäßig an mich rangehalten werden. Ich stehe dann im Mitztelpunkt, die Holzstücke werden langezogen und an mich rangehalten, und alle sind ganz aufgeregt und werfen Zahlen durch die Gegend. Tatsächlich wurde damit festgestellt, dass ich damit nicht schrumpfe, sondern wachse!
Für diese außergewöhliche Leistung (oder für das Stillhalten beim Messen?) bekomme ich dann immer Leckerlies. Was noch besser als Holz schmeckt!
Abraten würde ich von einem klassischem Verwendungszweck, dem Bauen von Schranktüren:
Hier finde ich es eher ungünstig, denn das selbstständige Öffnen der Futtertonne wird mittels einer hölzernen Schranktür massiv erschwert!