Tierisches

Pressebesuch

Es gibt Tage, da werde ich schmerzlich daran erinnert, dass ich nicht die Chefin, sondern nur der Hund bin. Aber mit mir kann man es ja machen.
Was war geschehen?

Wir hatten in der Tischlerei Besuch aus Süddeutschland.
Es ging schon gut los, als er, der Besuch, zur Tür herein kam, und ich mich auf meine Wachhundqualitäten besann. Also stellte ich meine Bürste (= Irokesenhaarschnitt beim Hund) auf, guckte böse und bellte ordentlich, um zu zeigen, wem hier der Quietschie gehört.
Aber was passiert? Kommt der Kerl an, ignoriert mein Bellen wie ein Gehörloser, beugt sich von seinen 1,96 m zu mir runter, greift mir beherzt in den Nacken – und krault mich! Okay, Widerstand war zwecklos, also war ich mal nicht so, ließ das brav mit mir machen und ging ihm während der restlichen Zeit sicherheitshalber nicht von der Seite. Ich ließ mir sogar das weitere Kraulen klaglos gefallen, alles natürlich nur aus reiner Tischlerhundpflichterfüllung!

Danach gab es Essen und alle stürzten sich wie ausgehungerte Wölfe auf Muffins und Brötchen. Allerdings nicht ich. Ich durfte nicht. Ich bin ja nur der Hund.
Dabei gab es sogar alten Mommark. So wie er roch, war er wirklich sehr alt! Fast so gut wie Bergkäse! Und ich liiieeebe Bergkäse…
Aber das Schlimmste kommt noch: Es fiel nichts runter!

Bei der anschließenden Fotosession wurde ich dauernd weggeschickt weil im Weg stehend.

Doch zu meinem großen Hundeglück wohnt die Seniorchefin im Tischlereigebäude, und mit der verstehe ich mich mittlerweile richtig gut. Die denkt an mich, und ich habe mir dort erstmal meine Ration Hundekse abgeholt.
Und die anderen haben nichts abbekommen!

Autor

Ich bin die "Tischlerfrau": Ehefrau vom Tischlermeister, Mutter von zwei Jungs, Frauchen und Möchtegernchefin vom Tischlerhund Ember.

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