Bemerkenswertes Einbruchschutz

Kollegenarbeit

Neulich war mal wieder ein Firmenportrait über einen „Kollegen“ in der Zeitung, der das Thema Sicherheit nun auch für sich entdeckt hat.
Er sichert jetzt auch die Wohnungen und Häuser seiner Kunden. Jawoll!

Damit haben wir auch grundsätzlich kein Problem, ist doch mittlerweile die Nachfrage so groß, dass trotz Mitbewerb genug für uns zu tun bleibt.
Ärgerlich ist nur, wenn hier ein unfähiger Betrieb auf den Zug „Sicherheit“ aufspringt, um eine neue, lukrative Einnahmequelle zu erschließen, auch wenn er keinen blassen Schimmer von der Materie hat. Denn leider/zum Glück hatte der fachkundige Tischlermeistergatte eine Begehung bei einem von diesem „Kollegen“ versorgten Kunden und entdeckte bei der Gelegenheit massive diverse Mängel.
Zwar wurden Qualitätsbeschläge bekannter Marken verbaut, diese allerdings in den falschen Materialien (Fenster und Türen aus Holz, Alu und Kunststoff benötigen oft unterschiedliche Sicherheitsbeschläge). Und dann auch noch falsch in den Bauteilen und dem Mauerwerk befestigt.
Der Knaller war ein mittels Silkon festgeklebter Beschlag, der Einbrecher abhalten soll… Sicherheit geht definitiv anders!

Unser Kunde ist von uns über die mangelhafte Sicherung seines Hauses informiert und kann nun nachbessern lassen.
Aber wie viele andere Kunden verlassen sich auf die von ihren Handwerkern ausgeführte Arbeit? Erst recht, wenn sie so reißerisch beschrien wird, wie in diesem speziellen Fall in der Zeitung zu lesen war.

Vom „Kollegen“ ist das ein verantwortungsloses Unding:
Wir erleben täglich von Einbrüchen traumatisierte Kunden, die sich nach dem Vorfall nicht mehr sicher fühlen und manchmal sogar die Hilfe von Psychotherapeuten benötigen. Manche verkaufen tatsächlich ihre Häuser, weil sie sich in den von ihnen langjährig bewohnten Gebäuden auf einen Schlag nicht mehr sicher fühlen!
Und jetzt kommt noch der Vertrauensbruch durch den unterirdisch mies suboptimal gearbeitet habenden Handwerker hinzu…
Wo bleibt da die Berufsehre? Der Stolz auf den guten Ruf, der, nebenbei bemerkt, mit solchen Machenschaften alle anderen in der Branche Beschäftigten ebenfalls runterzieht?
Und wo bleibt die Menschlichkeit und Integrität? Wie kann ich es, nur im Namen ein paar verdienter Euros, verantworten, hier die Seele von Menschen dauerhaft zu schädigen, ihnen einen großen Teil ihrer Lebensqualität zu rauben?
Steht es tatsächlich so schlecht um diesen Betrieb, dass er solche Mittel nötig hat?
Oder sind die Inhaber des Betriebs tatsächlich so verantwortungslos und dämlich naiv zu glauben, dass ihr unmögliches Handeln keine Folgen haben wird?

Autor

Ich bin die "Tischlerfrau": Ehefrau vom Tischlermeister, Mutter von zwei Jungs, Frauchen und Möchtegernchefin vom Tischlerhund Ember.

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