17.8.2006: Mutter von zwei Knaben „erfindet“ Kindergarderobe gegen Kinderchaos

Mutter von zwei Knaben „erfindet“ Kindergarderobe gegen Kinderchaos.

page14_6

Aus einer Notlösung wird ein Erfolgsprojekt / In Web-Kollektion aufgenommen
Rinteln (ur).
Es begann vor etwa einem Jahr: Bettina Luther aus Rinteln war es einfach leid, immer wieder mit dem Kleiderchaos ihrer zwei Söhne konfrontiert zu werden und den Knaben hinterherzuräumen, und so beschloss die resolute Mutter schließlich: Eine richtige Kindergarderobe muss her.
Mit Ablagefach für einen Fahrradhelm – das pfiffige Kleinmöbel für Robin (l.) und Florian, das demnächst auch in der Drehtür-Vitrine der Sparkasse in der Klosterstraße zu sehen sein wird. Foto: tol
Sie sichtete das Angebot in allen möglichen und selbst in unmöglichen Möbelhäusern, um dann festzustellen: „Das bringt es alles nicht – weder von der Funktion noch von der Optik.“ Und so machte sie sich kurzerhand daran, selbst ein solches Kleinmöbel zu entwerfen und da sie mit Tischlermeister Jürgen Hoppe aus Engern nicht nureinen versierten Handwerker kennt, sondern auf diesen auch als Ehemann Zugriff hat, ließ sie die Garderobenkisten nach der selbst entwickelten Vorlage von ihm zusammenbauen.
Hier könnte die Geschichte schon ihr glückliches Ende gefunden haben: Kinder zufrieden, Mutter zufrieden, der häusliche Frieden ob der neuen Ordnung im Kinderzimmer gerettet.
Wären da nicht die Anfragen von Freunden und Bekannten gewesen, ob sie nicht auch so eine Kiste bekommen könnten.
Kurzentschlossen nahm Hoppe die Kleinmöbel in seine Produktpalette auf und stellte sie auch auf seine Homepage im Internet.
Wodurch der Inhaber eines Internet-Shops für hochwertiges Möbel-Design mit angeschlossenem Ladengeschäft in Süddeutschland auf die Kindergarderobe aufmerksam wurde und Kontakt mit Tischlermeister Hoppe in Engern aufnahm. Schnell wurde man sich über die Konditionen einig und so wird die pfiffige Kiste aus Rinteln demnächst neben Produkten so renommierter Hersteller wie Storchenmühle, BIG und Rolly Toys in dieser Web-Kollektion vertreten sein.
Ehefrau und Mutter Bettina aber spitzt schon den Bleistift, um weitere Produktideen zu Papier zu bringen.
Während die Internetkunden auf die Kiste noch bis Ende September warten müssen, können die Rintelner sie schon ab 21. August in Augenschein nehmen: Zusammen mit anderen Stücken aus der Tischlerei an der Hindenburgstraße wird sie für einige Wochen in der Drehtür-Vitrine bei der Sparkasse an der Klosterstraße zu sehen sein – und dann auch zu erwerben: Nicht gerade als Billigartikel, aber doch zu einem vernünftigen Preis, wie man ihn bei solch hochwertigen Designprodukten in handwerklicher Ausführung kaum erwartet.

17.08.2006, Schaumburger Zeitung